Ein heftiges Erdbeben der Stärke 7,7 erschütterte am 28. März 2025 mehrere Länder in Südostasien. Besonders betroffen ist Myanmar. Das DRK unterstützt Nothilfe und Wiederaufbau.
Das Epizentrum des Bebens lag in den Regionen Sagaing und Mandalay in Myanmar. Die starken Erschütterungen forderten tausende Todesopfer und Verletzte. Straßen, Brücken und Gebäude sind weitflächig beschädigt, darunter viele Gesundheitseinrichtungen. Die Strom- und Wasserversorgung ist vielerorts unterbrochen.
Das Erdbeben trifft die Menschen in Myanmar besonders hart. Seit Beginn des internen bewaffneten Konflikts im Jahr 2021 leben sie ohnehin schon unter erschwerten humanitären Bedingungen.
Über 1,3 Millionen Menschen sind von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen. Der Zugang zu einigen Gebieten ist schwierig – insbesondere dort, wo es weiterhin Konflikte gibt. Viele Menschen leben unter extremen Bedingungen in Zelten und improvisierten Unterkünften. Aufgrund zerstörter Wasserversorgung steigt das Riisiko für wasserbasierte Krankheiten wie Cholera oder Durchfallerkrankungen. Zudem haben viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren – kleine Geschäfte, Stände und Bauernhöfe wurden zerstört. Ohne Einkommen können sie sich kaum mit Lebensmitteln oder notwendigen Gütern versorgen.
Am 9. April 2025 hat das DRK 42 Tonnen humanitäre Hilfsgüter auf den Weg nach Myanmar gebracht. Der Hilfstransport im Rahmen einer EU-Luftbrücke erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Belgischen Roten Kreuz – Flandern und umfasste 250 Familienzelte, 700 Werkzeugsets für den Wiederaufbau, 1.000 Zeltplanen, 2.000 Isoliermatten, 2.000 Wärmedecken, 1.000 Eimer, 1.000 Hygienepakete sowie 2.000 Kanister.
Am 27. Mai 2025 brachte das DRK einen Hilfstransport mit 200 Familienzelten - in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz - auf den Weg nach Myanmar.
Vor Ort übernimmt das Myanmarische Rote Kreuz (MRCS) in Abstimmung mit dem DRK-Team vor Ort die Verteilung der Hilfsgüter, um die schwierige Situation der Menschen in den betroffenen Regionen zu verbessern.
Die Menschen in Myanmar benötigen weiterhin Notunterkünfte, sauberes Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen und medizinische Versorgung.
Viele Familien haben keinen Zugang zu Kochmöglichkeiten und sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Auch psychosoziale Unterstützung ist nötig, da viele traumatisiert sind und in ständiger Angst vor Nachbeben leben. Durch den Verlust von Lebensgrundlagen sind viele Menschen auch auf längere Zeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit Blick auf die bevorstehende Monsunzeit wächst zudem der Bedarf an stabilen Unterkünften und Vorsorgemaßnahmen gegen Überschwemmungen.
Das Myanmarische Rote Kreuz war direkt nach dem Beben im Dauereinsatz, um Erste Hilfe zu leisten, Notunterkünfte bereitzustellen, sauberes Trinkwasser aufzubereiten und Hygieneartikel zu verteilen.
Mobile medizinische Teams versorgten Verletzte und Erkrankte - auch psychosoziale Erste Hilfe wurde geleistet. Die Helferinnen und Helfer unterstützen ebenfalls die Wiederherstellung von Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen.
Das Deutsche Rote Kreuz ist eng mit dem Myanmarischen Roten Kreuz verbunden und bleibt nach der akuten Soforthilfe mit mittel- und langfristiger Hilfe an der Seite der betroffenen Menschen.
Derzeit sind zwei DRK-Mitarbeiter in Myanmar, die weiterhin den Wiederaufbaui in den zerstörten Regionen begleiten werden.
In den kommenden Monaten wird der Fokus auf den Bereichen Nahrungssicherheit, Wasserversorgung und Existenzsicherung liegen.
Seit 2018 hat das DRK mit einer Präsenz in Yangon seine Zusammenarbeit mit dem Myanmarischen Roten Kreuz intensiviert. Im Fokus der gemeinsamen Aktivitäten steht das Katastrophenrisiko-Management in urbanen und ländlichen Kontexten sowie die Unterstützung für Binnenvertriebene.
Unterstützung für Betroffene des Erdbebens
09.04.2025 Was das DRK aus Berlin liefert, Morgenpost
31.03.2025 "Immer noch sehr, sehr unübersichtlich", Christof Johnen zur Lage in Myanmar, tagesschau.de
28.03.2025, Christof Johnen, DRK-Leiter Internationale Zusammenarbeit: Erdbeben: "Lagebild zu entwickeln ist enorm komplex" - ZDFheute